Dorothea Assig und Dorothee Echter

Topmanagement Erfolgswissen

Liebe Leserin und lieber Leser! Es geistern so viele Missverständnisse herum, wie das öffentliche Profil einer Persönlichkeit entsteht – die Fantasien reichen von „Konflikte inszenieren“ über „Skandale provozieren“ bis „den Angriff aufnehmen“: Den Merkwürdigkeiten sind keine Grenzen gesetzt. Natürlich lässt sich auf diese Weise leicht ein öffentlichkeitswirksames Profil herstellen, nur leider nicht eines, das zu Reputation und zu einer nachhaltigen Karriere führt. Das haben schon viele exponierte Personen schmerzlich erfahren, auch Bestsellerautoren, die durch Kampf und Abgrenzung zwar wunderbarste Buchverkäufe, aber keine nachhaltige Reputation erlangen. Denn die Öffentlichkeit bietet keine Zugehörigkeit, die gibt es nur im eigenen Feld, in der eigenen Community.

Ein Profil muss positive Resonanz erzeugen. Es beinhaltet

  • eine substanzielle und strategische Aussage. Wohin wollen Sie die Welt bringen, was wird durch Sie besser, wer wird klüger, wer erfolgreicher? Zum Beispiel: „Nur Innovation macht ein Unternehmen solide. Dafür stehe ich als COO ein.“
  • Ihr positives Anliegen. Ihr Wirken und Wollen wird überhöht, idealisiert formuliert. Zum Beispiel: „Rettung von Familienunternehmen, das bewegt mich als Beraterin“.

Profile brauchen Größe – und nicht

  • Verharmlosung: „Ich bin Journalistin“, wenn Sie es sind, die die großen Titelgeschichten schreibt,
  • Ironie: „Jeder hat doch mal eine gute Idee“, wenn Sie es sind, der die meisten Patente in Ihrem Feld hat,
  • Banalisierung: „Ich bin Angestellter“, wenn Sie es sind, der zu den zehn Personen weltweit gehört, der die Unternehmensentwicklung nachhaltig bewegt und inspiriert,
  • Bescheidenheit: „Das können auch andere“, wenn Sie es sind, die den absturzbedrohten Konzern gerettet hat,
  • Demut: „Das hat ganz allein mein Team gemacht“, wenn Sie es sind, der die Energiewende hat kommen sehen und das Unternehmen frühzeitig darauf eingestellt hat,
  • zu geringes Abstraktionsniveau: Im Detail erzählen, was jemand dann gesagt und dann entschieden und dann getan hat, anstatt das großartige Ergebnis hervorzuheben,
  • im Nebulösen bleiben: „Ich habe viel Erfahrung in Asien.“, wenn Sie es sind, die seit 15 Jahren erfolgreich asiatische Kfz-Zulieferer auf europäische Qualitätsstandards trimmt.
  • schlichte Berufsbezeichnungen: wie Beamter, Unternehmensberaterin, Journalist, CFO, Coach, Politikerin –, wenn Sie in Ihrem Beruf das Besondere leisten.

Ihre Profilierung ist ein alltäglicher, selbstverständlicher Prozess. Sie benutzen die Worte, die Sie auszeichnen, immer und überall, in jedem Mail. So machen Sie sichtbar, was Sie, und nur Sie, in die Welt bringen. Das ist interessant für andere. Liebe Leserin und lieber Leser! Sie stehen für Ihr eigenes Anliegen ein, deshalb sind Sie etwas Besonderes. Bitte lassen Sie das andere nicht erahnen, erraten, vermuten, sondern benennen Sie es selbst. Selbstverständlich.

Herzlichst, Ihre




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