|
Liebe
Leserin und lieber Leser! Wie kommt es zu der Annahme, Erfolg sei
untrennbar mit psychischen Störungen verbunden? Denken Sie oder Ihre
Freunde vielleicht auch, im Topmanagement geht es völlig irre zu?
Als Insiderinnen und Expertinnen für Erfolg fragen wir uns, wie es
zu dieser Annahme kommen konnte und aus welchen Motiven heraus sie
weiter Verbreitung findet. Ist es der Wunsch nach Entlastung vom großen
eigenen Druck in der Arbeitswelt durch Konstruktion eines
„Feindbildes“? Die Sehnsucht nach Zustimmung oder Zugehörigkeit oder
gar Schadenfreude, Neid? Sind es eigene Enttäuschungen, negative
Erlebnisse, Beobachtungen? Jedenfalls scheinen sich die Irrtümer über
eine verhaltensgestörte Elite mit jeder Publikation zu verfestigen und
immer wahrer zu werden. „Ja, ich kenne auch jemanden, der …“
Dabei ist die Dynamik erfolgreicher Menschen eine vollkommen andere.
Eine Dynamik, die Sie selbst sehr genau kennen und jeden Tag leben. Sie
sind von Ihrem Anliegen beseelt, das die Welt verbessern soll, etwa die
besten Teetassen herzustellen, Männern Kosmetik nahe zu bringen,
Konflikte zu schlichten, Asphaltstraßen-Reparaturen zu optimieren, ...
Eine so leidenschaftliche Ambition erfordert allergrößten Einsatz und
absolutes Zutrauen in das Gelingen. Genau das mag von außen betrachtet
unrealistisch, übertrieben, fast wie ein Wahnsystem erscheinen, aber ohne extreme Fokussierung ist noch nie ein großes Lebenswerk entstanden – nicht einmal ein gutes Projekt.
Was für einen aus der Ferne analysierenden Wissenschaftler wie Paranoia
aussah und sich vielleicht sogar für den Betroffenen selbst so
anfühlte, war in Wirklichkeit der unwiderstehliche innere Wunsch des
mittelständischen Unternehmers, seine bedrohte Firma mit allen Mitteln
zu retten. (Er bewältigte dies erfolgreich. Mit großem Applaus der
Betriebsräte, lokalen Politiker und Kammern.) Und was für einen
fragenden Wissenschaftler wie Arroganz wirkte, stellte sich als
glasklares und treffendes Urteil des Markenvorstands zur zukünftigen
Marktentwicklung heraus. (Viele Unternehmen nutzten Monate später noch
seine mutige und ambitionierte Trendanalyse, gerne und dankbar und –
erfolgreich. Leider stand dies nicht im Wirtschaftsteil …)
Sogar die Erfolgreichen selbst führen andere in die Irre. Sie sagen
rückblickend bei Erfolgen: „Es war Glück“, „Zufall“, „ich war zur
richtigen Zeit am richtigen Platz“, „ich bin eben ein Teamplayer“ oder
„wir konnten den Nachfrageschwung nutzen“. Sie können die wahre Dynamik
nicht preisgeben – weil sie sie nicht (er-)kennen. Weil ihnen der
autonome Wille ihrer eigenen Ambition selbstverständlich, zwangsläufig
erscheint.
Wer Erfolg hat, handelt intuitiv richtig, aber er weiß nicht, warum, und wie alles zusammenspielt.
Topmanager folgen ihrer Ambition und sind Experten für ihr Thema,
aber nicht dafür, wie Erfolg entsteht. Erfolg entsteht ja nicht aus
erfolgreicher Arbeit – es ist ein eigenes System oder „Feld“, mit
eigener Expertise. Konflikte schlichten können viele Menschen, aber wem
gelingt es, damit eine eigene Lehre zu begründen, die weltweit
erfolgreich ist - und warum? Mit genau diesem System „Erfolg“ befassen
wir uns als Expertinnen. Es ist seit zwei Jahrzehnten unser
Erkenntnisinteresse, den Erfolg ambitionierter Menschen zu analysieren
und zu optimieren. Wie Einfluss, Reputation und eine große Karriere
auch international entstehen und wachsen kann, das verstehen wir aus
dem Innern der großen Karrieren, aus dem Innern des Topmanagements
heraus.
Wir sind für Sie da.
Ihre Dorothea Assig und Dorothee Echter
|