Es ist ein Grundbedürfnis von Menschen, sich selbst zu verstehen. Diesen Wunsch nach Selbsterkenntnis haben alle Menschen.

Liebe Leserin und lieber Leser, dabei ist es schwer zu unterscheiden, was ist Unterhaltung und was ist ein Selbsterkenntnisimpuls. Die Selbsterkenntnis-Entertainment-Maschinerie läuft unentwegt: Von Horoskopen bis zum Persönlichkeitstest, von schlichten medizinischen oder psychologischen Typologien bis hin zur Modestilberatung. Aber richtig problematisch wird es, wenn diese „Erkenntnisse“ andere Menschen gleich mit betreffen: Thesen wie Menschen-neiden-mir-meine-Position, Ich-bin-von-Verrätern-umgeben oder Chefs-sind-von-Haus-aus-narzisstisch. Lassen Sie uns nun konsequent den Gedanken verfolgen, dass Menschen Ihnen Ihre Position neiden und schadenfroh über Ihr Scheitern wären. Dieser Gedanke führt direkt in Misstrauen und in Abgrenzung zu all diesen Menschen, die angeblich neidisch sind oder Sie verraten wollen. Also keine Spur von Selbsterkenntnis.

Jeder Gedanke, wie andere Menschen sind oder sein sollen, ist allenfalls Entertainment. Sinnlose Beschäftigung. Die Annahme niedriger Beweggründe kanalisiert den eigenen Ärger, generiert das Gefühl eigener moralischer Überlegenheit und schädigt dadurch massiv Ihr Erfolgsgefühl und Ihre Beziehungsfähigkeit und letztlich auch Ihre Karriere.

Manche Manager hören sich tagelang in Seminaren Herabsetzungen an, dass sie als Angestellte viel zu angepasst agieren, ihre Autonomie mit der Annahme ihrer Position abgegeben haben und die wahre Freiheit nur im selbstbestimmten Unternehmertum liegt. Führt dies zu Selbsterkenntnis, zu bewusstem Handeln? Nein. Wohin führen solche Ideen? Nirgendwohin!

Wie können Sie erkennen, was für Sie ein wertvoller Selbsterkenntnisimpuls ist? Es ist die zuversichtliche Reflexion über die eigene Haltung, die Lust daran, aus eigenen Fehlern oder falschen Einschätzungen für sich selbst zu lernen. Darum geht es!

Wir sind an Ihrer Seite.

Dorothea Assig + Dorothee Echter