Liebe
Leserin und lieber Leser, in Start-ups scheint
das Arbeitsleben wunderbar zu sein. Und auch wir
bewundern die Ambition, die Kreativität, die
Frische, das Tempo und das Arbeiten mit flachen
Hierarchien.
Diese Phase geht mit dem
Wachstum scheinbar automatisch vorbei und alle
träumen vom Flow in den enthusiastischen
Anfangsjahren. Der Erfolg ist da, mehr und mehr
Kunden, Mitarbeitende, Expertinnen,
Aufgabenteilung, definierte Prozesse, Planung
und Kontrolle. Unzufriedenheit und Fluktuation
wachsen. Privilegien und Vergnügungsangebote
ersetzen Freiheit, Leidenschaft und
Anfängergeist. Das Wachstum schwächt sich ab,
als wäre der Flow-Stecker gezogen.
Einer
der Investoren eines (Nicht-mehr)-Start-ups der
Tech-Szene war durch unser FREIHEIT-Buch
ermutigt worden, ganz neu zu denken, um den Flow
wieder zu beleben. Das Unternehmen: den
Kinderschuhen entwachsen und erfolgreich,
Mitarbeitende in 14 Ländern. In dieser
Sinn-Substanz-Lücke, die zwangsläufig entsteht
zwischen herausragender Ambition, Arbeiten unter
Stressbedingungen und Kontrollwahn, ist kein
Wachstum möglich. Die gepflegte Langeweile der
Luxus-Fortbildungen und Meetings für das
Management ermattet sie vollends.
Der
Flow kommt zurück durch die Orientierung an der
Ambition des Unternehmens und der
Einzelnen.
Volleyballfelder,
Sterne-Kantinen, Tischtennis bringen den Flow
nicht zurück, so wenig wie eine verrückte
Architektur. Diese Vergnügungsparks befeuern nur
die Sehnsucht nach einem selbstvergessenen
Kinderspiel-Flow, irgendwo anders, irgendwann
früher. Das hat nichts mit der Qualität eines
Flow-Zustands zu tun, wie er durch die intensive
Konzentration auf die eigene Arbeit erfahren
werden kann. Echtes Glück. Was sind die
Glücksverhinderer?
Dies war der Inhalt
unseres Vortrags. Wir erklären vier umkehrbare
Dynamiken, die wir identifizieren konnten, die
in den letzten 20 Jahren auf dem Weg von
Start-ups zu erfolgreichen Unternehmen geradezu
typisch auftreten:
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