Liebe Leserin, lieber Leser! Bedauern Sie eigentlich das Coronakrisen-bedingte Fehlen dieser launigen Gespräche mit Ihren Kolleginnen und Kollegen, das unkomplizierte Miteinander, die kurzen Wege, oder sind Sie froh, in Ruhe arbeiten zu können? Oder vielleicht beides, mal vermissen Sie sie und dann wieder erinnern Sie sich daran, wie enervierend Zusammenarbeit sein kann? Wie zäh die Meetings oder Videokonferenzen, wenn das Gleiche wieder und wieder vorgetragen wird, wenn Entscheidungen nicht getroffen oder Absprachen nicht eingehalten werden? Das kennen alle Topmanagerinnen und Topmanager, den Moment, in dem Sie sicher sind: Das muss dieser Person doch mal gesagt werden! Wie kann ich deutlich machen, dass sie uns alle zur Weißglut bringt? Wie kann ich diese Person nur verändern?

Die Kurzform ist: gar nicht. Die Langform ist: Menschen ändern sich nicht auf Wunsch oder Befehl eines anderen. Sie fühlen sich bedrängt, bestätigt, tragen nichts mehr bei oder überlegen, wie sie sich rechtfertigen können.

Dies sind die Lösungen:

1. Sie erkennen, was genau Sie am Verhalten einer anderen Person stört, und kümmern sich um diese Frage: Was triggert Ihren Ärger und warum? Diese Frage können Sie beantworten und für Ihre Gefühle eine Lösung finden.

2. Da Menschen sich nicht ändern, wenn sie in einer für sie relevanten Gruppe mit ihrem Verhalten erfolgreich sind, sondern allenfalls, wenn sie spüren, mit ihrem Verhalten kommen sie nicht weiter und erhalten nicht das, was sie sich wünschen, lautet die Frage: Haben Sie darauf Einfluss? Wenn ja, haben Sie eine Chance. Wenn nicht – gilt Punkt 1.


Als wir
im Mai 2020 von Verena Töpper für SPIEGEL Online zum Ausscheiden von Jennifer Morgan aus der CEO-Doppelspitze von SAP interviewt wurden www.spiegel.de/karriere/, haben wir darüber gesprochen:

Die meisten Topmanagerinnen und Topmanager sind nicht darauf vorbereitet, welche Wucht Gefühle in der Zusammenarbeit entfalten können.

Sie sind klug, intelligent, erfolgreich und können sich nicht vorstellen, wie sie plötzlich wegen Kleinigkeiten ausrasten. Das widerspricht ihrem Selbstkonzept. Eben noch sicher, souverän, gelassen – wir sind ja schon erwachsen. Und dann, schon in der ersten Pressekonferenz, fühlen sie sich zurückgesetzt, übergangen, gekränkt, bloßgestellt oder bevormundet. Keine Spur mehr von Selbstwirksamkeitserwartung, kein Spüren des eigenen Einflusses. Hier hilft nicht das gerne beschworene „reinigende Gewitter“, sich mal wirklich alles an den Kopf zu werfen, und danach könnte jeder in Ruhe an seinen Schwächen arbeiten – vor allem der Andere natürlich. Das Gegenteil tritt ein, die Zusammenarbeit ist für immer gestört.

Kritisches Feedback ist destruktiv, wie konstruktiv es auch immer (gemeint) sein mag. Jede Kritik ist dauerhaft kränkend.

Eine intensive Zusammenarbeit betrifft die eigene Identität, ständig müssen die eigenen und die Größenfantasien der anderen Personen austariert werden. Wer anfällig ist für Kränkungen und Selbstzweifel, sich im Vergleich sieht, für den wird es schwierig. Konkurrenzgefühle werden ausgelöst … ach ... Gefühle eben. Überall. Sie sind bekanntlich stärker als der Verstand und wollen sich unbedingt Gehör verschaffen.

3. Deshalb ist Selbstdisziplin die bewährte universelle Methode zum Zusammenarbeiten, wie auch überall sonst, beim Zusammenleben, Zusammensein, Heiraten, bei Freundschaften, mit Kindern. Immer. Sich die eigenen Gefühle bewusst machen statt sie auszuleben.

Wenn Sie selbst eine grandiose Idee hatten, die jemand anders mit selbstverständlicher Grandezza als die eigene vorträgt, der dann auch noch dafür herausgestellt wird – schön ist das nicht. Ohne Selbstdisziplin kommt es zu diesen cholerischen Ausbrüchen, Dramen, Intrigen und Beschwerden. Ja, erwachsene Menschen beschweren sich beim Aufsichtsrat, beim Vorstand, bei der Chefredaktion über das Verhalten anderer erwachsener Menschen. Die Fantasie erhöht diese Disziplinlosigkeit als heroische Tat, Zivilcourage, Einsatz für wahre Werte, für die Demokratie, die Partizipation, für Menschenrechte gar. Das geht nie gut aus für den eigenen Erfolg, für die eigenen Werte. Denn was sagt jemand mit einer Beschwerde über sich aus? Es ist eine Inszenierung als Opfer und so wird man dann auch gesehen. Dieses leidenschaftliche Engagement gehört in den politischen Raum. Dort wird es dringend gebraucht.

4. Wenn Sie schon fortgeschritten im Üben Ihrer Selbstdisziplin sind, könnten Sie Lösung Nummer Vier versuchen: anderen stets positive Motive unterstellen; niemand möchte das Unternehmen oder Sie ruinieren; jede und jeder hat eine Ambition und Werte. Es zeugt von Souveränität und Einfluss, andere, denen Sie nicht zustimmen, in ihrem Wollen zu idealisieren.

5. Und: Es hilft Beratung. Natürlich keine, die lange Pläne mit Ihnen entwickelt, wie Sie sich beschweren, durchsetzen, wie Sie sich rächen, wie Sie den anderen austricksen. Nichts davon. Sondern Beratung, wie Sie lernen, mit Ihren Dämonen umzugehen, wie Sie selbstdiszipliniert bleiben und wie Sie Ihre Selbstwirksamkeitsüberzeugung stärken.


Wir sind an Ihrer Seite,
Ihre Dorothea Assig und Dorothee Echter



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                            Assig + Echter

Assig und Echter sind die Beraterinnen für das internationale Topmanagement, für herausragende Persönlichkeiten und ambitionierte Organisationen. Sie geben die entscheidenden Impulse für mehr Wirkungsmacht, Reputation und Einfluss. Mit ihrem Ambition Management, einem radikal neuen Ansatz, der den intrinsischen Antrieb und die Größe der einzelnen Persönlichkeiten in den Mittelpunkt stellt, erreichen Unternehmen Innovationskraft, Agilität und nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg.
Die Beraterinnen sind gefragte Konferenzrednerinnen und Verfasserinnen mehrerer Fachbücher. Dazu zählen "Freiheit für Manager" und "Ambition. Wie große Karrieren gelingen", die beide im Campus Verlag erschienen sind.

 

FREIHEIT FÜR MANAGER

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