Liebe Leserin, lieber Leser! Wenn der international gefeierte Krimiautor Jo Nesbø aus Norwegen, der einst als Fußballhoffnung1 galt, über Fußball reflektiert, dann wird es spannend. Um den Unterschied von einer guten zu einer großartigen Fußballerkarriere zu analysieren, sagt er von dem Ausnahmefußballer Erling Haaland: „Er hat … das Talent, sein Talent zu entwickeln.“2 Von diesem Satz sind wir wie elektrisiert. Besser kann es nicht ausgedrückt werden: Das Talent, das eigene Talent zu entwickeln. Diese wenigen Worte erklären, warum viele Karrieren scheitern, und das Mädchen aus der letzten Reihe, das immer zappelig den Unterricht gestört hat, zur gefeierten Literatin wird. Große Karrieren sind nicht vorhersehbar: Talent reicht nicht, es braucht zusätzlich das Talent, das eigene Talent zu entwickeln.
In unserem Buch AMBITION. Wie große Karrieren gelingen haben wir die Talent-Entwicklungs-Dynamik beschrieben, der alle Karrieren weltweit folgen.
Je länger wir große Karrieren analysieren, Menschen dahin begleiten und große Karrieren festigen, umso mehr können wir die Diffizilität innerer Widerstände formulieren, die verhindern, dass Menschen ihr Talent entwickeln. Wenn die eigene Ambition sich entfalten will, ist es zermürbend, an sich selbst zu scheitern: Das Mindset wird enger. Die Umstände verantwortlich gemacht. Denkgewohnheiten aufzubrechen und sich den Topmanagement Habitus anzueignen: Großzügigkeit, Dankbarkeit, Wertschätzung, Staunen, Augenhöhe, Erfolgsgewissheit – das ist eine Herausforderung, der sich manche nicht gewachsen fühlen. Für viele ehemals ambitionierte Menschen ist es einfacher, sich Coaches auszuwählen, die sie in ihrer Blase noch bestärken: Chefs zu kritisieren, zu kämpfen, sich noch mehr durchzusetzen oder so zu bleiben wie sie sind und die einflussreiche Position lieber gleich aufzugeben. So gewöhnen sich Menschen daran, unter ihren Möglichkeiten zu bleiben.
Es ist eine Befreiung, diese Widerstände aufzulösen. Das Talent, das eigene Talent zu entwickeln, wird den meisten nicht gleich mit in die Wiege gelegt, sondern braucht einen eigenen Anlauf. Nicht jedes vierjährige Kind erklimmt den Klavierstuhl und kann direkt nach Gehör spielen oder baut vor dem Haus einen Limonadenverkaufsstand auf … ohne Rechenkünste. Das ist nur den Ausnahmetalenten der Ausnahmetalente möglich. Die Umgebung kann jede Ambition zunichtemachen, wenn Ermutigung und Möglichkeiten fehlen. Auch ambitionierte Erwachsene finden sich plötzlich in einer Situation wieder, in der sie keine Bestätigung erfahren, sondern ihnen vehement von „Höhenflügen“ abgeraten wird und sie bedrängt werden, sich zufrieden zu geben. Bereits die Erfahrung, Höhenflüge anzupeilen, zu lernen, sie sind machbar, ist jeder Mühe wert, gleich welche Höhe erreicht wird.
Suchen Sie nach Menschen mit dem Talent, ihr Talent zu entwickeln. Lassen Sie sich von ihnen anstecken und beflügeln. Staunen Sie über ihre Begeisterung, und dann über Ihre eigene Begeisterung. Das ist der Resonanz-Loop für große Karrieren.
Wir sind an Ihrer Seite, Ihre Dorothea Assig und Dorothee Echter
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1 Jo Nesbø musste seine Fußballambitionen wegen Knieverletzungen sehr früh aufgeben. 2 Javier Cáceres: „Das ist Killerinstinkt!“ in Süddeutsche Zeitung, Nr. 108, 12./13. Mai 2021, Seite 33
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