Liebe Leserin, lieber Leser! Das Lob hat einen schlechten Ruf:

»    Es sei meist geheuchelt und viel unglaubwürdiger als Kritik;
»    es bringe keine Optimierung von Produkten und Prozessen, so wie Kritik;
»    es mache Menschen träge;
»    es komme von oben herab, sei hierarchisch;
»    es verursache Forderungen nach Belohnung, Gehaltserhöhung, etc.;
»    wahre Motivation komme nie durch Lob, sondern nur von innen.

Wie konnte das passieren? Wie konnte etwas in Verruf geraten, das auf der ganzen Welt Herzen erwärmt und gleichzeitig das Potenzial hat, nachhaltig Verhalten und Einstellungen zu verändern, also ein wahres Management-Wundermittel ist? Kann es sein, dass es ziemlich schwierig ist zu loben und es häufig danebengerät? Dass es eine sehr komplexe Fertigkeit ist?

Wenn so gelobt wird, ist das Misstrauen verständlich:

»    „Keine hat so wunderbare Ideen für unsere gemeinsamen Treffen wie Sie. Bitte entwickeln Sie doch auch diesmal wieder eines Ihrer genialen Konzepte.“ Ein Lob mit einer Bitte verbinden …
»    „Sie führen Ihr Team wirklich effektiv. Nur letzte Woche hat der Output mal nicht gestimmt. Aber diese Woche: Top!“ Eine Kritik ist in das Lob eingebettet …
»    „Für eine Frau war das wirklich große Klasse!“ Ein Lob, das eine Abwertung enthält …
»    „Alle Achtung, das haben Sie treffend wiederholt.“ Ein Lob für etwas vollkommen Banales …
»    „Vielen Dank, Sie haben meine Idee in ziemlich einfachen Worten ausgedrückt.“ Ein Lob, das wie eine Beleidigung klingt …
»    „Das ist Ihnen heute richtig gut gelungen.“ Ein Lob, das wie eine Kritik klingt …

Es lohnt sich, den guten Ruf des Lobes wiederherzustellen und im Management eine spezifische Kultur des Lobes zu etablieren.

Wenn wir das große Ganze sehen, die weltweiten Herausforderungen, die Transformation der globalen Unternehmen und Institutionen, dann wissen wir, es ist immer die einzelne Person, die den Unterschied macht, jede und jeder Einzelne, ob in der Gruppe oder allein. Ob jemand Veränderungen mitgehen will oder nicht, ob jemand das eigene Talent und Können an ihrem oder seinem Platz einbringt oder nicht, das hängt mit dem Loben zusammen. Ein Lob wirkt verhaltenssteuernd. Nach einer Kritik sind Menschen verunsichert und versuchen, das kritisierte Verhalten zu vermeiden.

Nur das Lob gibt Orientierung: So soll es gemacht werden. Menschen möchten in ihrer Einzigartigkeit gesehen werden, sie sehnen sich nach Wertschätzung, sie möchten es hören. Das Lob entfaltet seinen Sog. Menschen kennen die chemischen Wirkungen der Bindungshormone, die durch den Körper strömen, die den Geist leicht machen, das Selbstbewusstsein und die Erfolgszuversicht stärken. Sie kennen die beschwingte Stimmung der Verbundenheit, die sich zwischen Menschen ausbreitet, wenn sich alle ohne Vergleiche – unvergleichlich – geachtet fühlen. Sie empfinden ihre intrinsische Motivation noch intensiver.

Loben ist universell, es wird überall auf der Welt verstanden. Es ist ein prosoziales Verhalten, es wirkt reziprok, es löst auch beim Lobenden positive Wirkungen aus. Selbst wenn es abgewehrt wird, ist Lob wirksam.

Loben richtig gemacht:

»    Persönlich. Ein Lob wirkt dann, wenn es an die gelobte Person oder Gruppe direkt gerichtet ist, auf deren konkrete Leistungen oder konkretes Verhalten eingeht. Je präziser ein Lob ist, umso besser.
»    Ausschließlich positiv. Der Vergleich mit früher, mit anderen, mit noch Besserem nimmt dem Lob die Wirkung. Ebenso versteckte Kritik oder subtile Abwertungen.
»    Besser sofort. Wenn ein Lob umgehend geäußert wird, verstärkt es das gelobte Verhalten ganz besonders.
»    Ein Lob ist ein Lob und keine Bitte oder Forderung.
»    Selektiv authentisch. Nicht lügen, aber das Positive suchen und überhöhen.
»    Große Worte. Banales oder Selbstverständliches weglassen, die Gelobten sollten sich damit großartig fühlen.
»    Sehr große Worte. Ein Lob für Aufsichtsratsvorsitzende, Chefredakteurinnen, Kommissionspräsidenten und Unternehmerinnen des Jahres braucht sehr große Worte, die ihr Wirken spiegeln.

Und wenn Sie jetzt denken, „Und wer lobt mich?“ Dann beginnen Sie selbst damit.
Sie werden erleben, dass Sie dadurch das Tor zu Lob und Wertschätzung weit öffnen.


Wir sind an Ihrer Seite,
Ihre Dorothea Assig und Dorothee Echter



      Assig+Echter Topmanagement Blog

                            Assig + Echter

Assig und Echter sind die Beraterinnen für das internationale Topmanagement, für herausragende Persönlichkeiten und ambitionierte Organisationen. Sie geben die entscheidenden Impulse für mehr Wirkungsmacht, Reputation und Einfluss. Mit ihrem Ambition Management, einem radikal neuen Ansatz, der den intrinsischen Antrieb und die Größe der einzelnen Persönlichkeiten in den Mittelpunkt stellt, erreichen Unternehmen Innovationskraft, Agilität und nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg.
Die Beraterinnen sind gefragte Konferenzrednerinnen und Verfasserinnen mehrerer Fachbücher. Dazu zählen "Freiheit für Manager" und "Ambition. Wie große Karrieren gelingen", die beide im Campus Verlag erschienen sind.

 

FREIHEIT FÜR MANAGER

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