Liebe Leserin, lieber Leser! Sie führen viele berufliche Gespräche. Täglich, stündlich, und nur wenige davon sind mit allergrößten Hoffnungen aufgeladen. Von den seltenen Begegnungen mit dem Vorstandsvorsitzenden, der Aufsichtsratsvorsitzenden, versprechen Sie sich viel. Sichtbarkeit, Entscheidungen, Jobversprechen. Auf Ihre gute Gesprächskunst können Sie sich verlassen. Wenn es nicht diese seltsamen Erfahrungen gäbe:

Sie führen ein gut gelauntes Gespräch mit Ihrer Chefin und sind sich sicher, sie setzt sich für Sie ein. Ihr Termin mit dem Vorstand war auf 30 Minuten angesetzt, gesprochen haben Sie anderthalb Stunden und er hat sich Ihnen gegenüber ziemlich geöffnet. Diese Gespräche sind voller Anspielungen auf Neubesetzungen, spannende Aufgaben und innovative Ansätze: „Das sage ich jetzt nur Ihnen.“ … Und Sie fühlen sich schon gesetzt auf Ihre ersehnte Position, im Bewusstsein, dass auch andere schon wissen, dass Sie diese neue Verantwortung bekommen. Es mag eine ganze Weile dauern, bis Sie sich eingestehen: Diese Gespräche führen zu nichts. Längst hat eine Kollegin die Leitungsaufgabe bekommen, ein Kollege ist befördert worden.

Wie kann das sein? Haben Sie sich so in dieser Person, in Ihrem Gefühl getäuscht? Nein, haben Sie nicht. Ihre Gegenüber haben sich tatsächlich gefreut, Sie zu sehen, sich wohl gefühlt, während sie diese lange Reden geschwungen, sich an den eigenen Plänen, Erfolgen und Visionen berauscht, und sich so, von Ihnen ermutigt, in ein höchst angenehmes Gefühl hineinmonologisiert haben. Sie fühlten sich geschätzt, ohne etwas leisten, ohne Antwort geben zu müssen. „Martina ist wirklich eine intelligente Frau“, „Ben ein ausgezeichneter Zuhörer“, „Sophia sieht die Dinge genau wie ich“. Auch Sie selbst kennen diesen entspannten, manchmal wie rauschhaften Zustand in „guten Gesprächen“.


Menschen können sich in einen Endorphin-Rausch reden. Sie brauchen dazu nur Zuhörer:innen.


Deshalb sind Monologisierer:innen nicht zu bremsen, weil es ihnen so blendend damit geht. Sie werden persönlicher, vertrauen Geheimnisse an, ihre Laune steigt. Verbundenheit und Verbindlichkeit sinken, weil das Entscheidende fehlt: Es ging nie um Ihre Arbeit, nie um Ihre Ambition. Sondern um Dominanz.

Es ist knifflig: Beförderungen brauchen Wohlwollen und Sympathie. Deshalb können Sie nicht:

-  Unterbrechen: „Wenn ich auch mal etwas sagen dürfte?“
-  Korrigieren: „Wir wollten doch eigentlich über das Projekt sprechen.“
-  Sich-aufdrängen: „Könnten Sie sich noch schnell diese Slides anschauen?“
-  Neu-Terminieren: „Können wir gleich noch einen Termin vereinbaren, um XY zu besprechen?“


Wie bringen Sie Ihr Anliegen in den Aufmerksamkeits-Fokus, wenn Ihr Partner, Ihre Partnerin zum Monologisieren neigt?


  Senden Sie vor dem Gespräch eine E-Mail „Wie schön, dass wir das Projekt XY besprechen, es wird Sie sehr interessieren, denn es ist auf einem guten Weg. Wenn wir dieses Start-up gründen, leite ich es gern.“;

  Erwähnen Sie gleich zu Beginn des Gesprächs, bei der Begrüßung, wie sehr Sie sich auf das Gespräch freuen, um die spannenden/wegweisenden/positiven Entwicklungen zu erläutern, dass Sie ihr/ihm danken, dass sie/er mit Ihnen über das Projekt sprechen will und „was ich mir für die weitere Entwicklung wünsche“;

  Im Gespräch knüpfen Sie an: „Was Sie sagen, finde ich deshalb so wichtig, weil ich es auch als Projektleiter von XY genau so erlebe …“; „genau das sieht man ja auch an unserem Projekt, das ich so erfolgreich entwickeln konnte. Jetzt möchte ich den nächsten Schritt machen.“

  Nach dem Gespräch schicken Sie eine Nachricht: „Haben Sie vielen Dank, es freut mich, dass wir mit unserem Projekt auf so einem guten Weg sind und sehr gern werde ich als Leiterin von … noch viel größere Erfolge für Sie bewirken.“

Sie stehen zu Ihren Karriere- und Erfolgswünschen und sprechen sie aus. Ob Ihr Projekt oder Ihre Wünsche offiziell Thema sind oder waren, ist dabei nebensächlich. Ihr Gegenüber muss immer wieder von Ihnen zu Ihrem Anliegen, zu Ihrem Thema positive Botschaften hören, lesen und darum wissen. Ihre Ambition muss sich zeigen.


So sehen Beziehungsangebote aus, die Wohlwollen auslösen – in dieser Situation mit Disziplin und innerer Haltung:


  Ihr Gegenüber darf auch mal monologisieren. Dann bewundern Sie sie/ihn und machen Komplimente, sind interessiert und hören gut zu.

  Sie vermeiden, dass Ihre Gesprächspartnerin/Ihr Gesprächspartner sich vor, während oder nach dem Gespräch kritisiert oder unverstanden fühlt, ein schlechtes Gewissen hat oder NEIN sagen muss. Bei einem NEIN bleiben Sie unkompliziert, geduldig, und suchen die nächste Gelegenheit.

  Sie formulieren Ihre Botschaften positiv, auch wenn es einmal zum Projekt nicht so gute Nachrichten gibt, wie sie/er erwartet. „Es ist auf einem guten Weg.“ „Alle arbeiten mit äußerster Konzentration und Fokus daran.“ „Wir sind stolz, dass wir gerade mit dieser äußerst schwierigen und komplexen Aufgabe für das Unternehmen befasst sind. Wir werden eine Lösung finden.“

  Sie erkennen immer wieder, was die großen Stärken und Kompetenzen Ihres Gegenübers sind und benennen diese, in Ihren Gesprächen und dann, wenn andere dabei sind.

  Sie kultivieren eine Haltung, die dankbar und wertschätzend bleibt.

Sie suchen den WIR-Erfolg. Zusammen ist uns alles möglich.


Wir sind an Ihrer Seite,
Ihre Dorothea Assig und Dorothee Echter


 

      Assig+Echter Topmanagement Blog

                            Assig + Echter

Assig und Echter sind die Beraterinnen für das internationale Topmanagement, für herausragende Persönlichkeiten und ambitionierte Organisationen. Sie geben die entscheidenden Impulse für mehr Wirkungsmacht, Reputation und Einfluss. Mit ihrem Ambition Management, einem radikal neuen Ansatz, der den intrinsischen Antrieb und die Größe der einzelnen Persönlichkeiten in den Mittelpunkt stellt, erreichen Unternehmen Innovationskraft, Agilität und nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg.
Die Beraterinnen sind gefragte Konferenzrednerinnen und Verfasserinnen mehrerer Fachbücher. Dazu zählen "Freiheit für Manager" und "Ambition. Wie große Karrieren gelingen", die beide im Campus Verlag erschienen sind.

FREIHEIT FÜR MANAGER

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