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Liebe Leserin, lieber Leser! Woran scheitern Vorstände? Was hat das mit Ihnen zu tun? Sie kennen Ihre Erfolge und Ihr Können – doch woran würden Sie persönlich scheitern, falls Sie jemals scheitern sollten? Es sind nicht die äußeren Krisen oder Veränderungen, wie ein neuer Vorstandschef, Umsatzeinbrüche, internationale Krisen oder das Auslaufen eines Geschäftsmodells.

Es sind Ihre eigenen inneren Dynamiken, die Ihren Erfolg entscheiden oder Ihr Scheitern herbeiführen:

    » Scheitern droht,
      
wenn Sie auf Leistungsbeweise setzen  
       statt Beziehungen aufzubauen.


Als Markus Duesmann 2020 als Vorstandschef von AUDI berufen wurde, wollte man von ihm „alles, und das möglichst schnell“. „Überfordert bin ich nun nicht, aber es ist viel.“, zitiert die Süddeutsche Zeitung aus einem Interview mit ihm.1 Das Unternehmen steckte tief in der Krise. Er arbeitete hart und offenbar hat er „einiges richtig gemacht“.2 Dennoch muss er nun gehen. – Warum? Kein Zweifel, dass er mit großem Können und Leidenschaft das Unternehmenswohl im Blick hatte, – doch offensichtlich nicht die Menschen. Er habe mit seiner „forschen“ Art viele einflussreiche Audianer gegen sich aufgebracht. Duesmann scheiterte an seinem großen unternehmerischen Engagement.

Erkennen Sie, wenn Sie zu viel zu schnell wollen: Im Topmanagement ist mit Leistung wenig möglich – mit Gefolgschaft alles. Entwickeln Sie Einfluss, um Wirkung zu erzeugen.

    » Scheitern droht, wenn der Erfolg auf
       gleiche Art wiederholt werden soll.


Ein CEO hat mit seinem großen Können ein Unternehmen vor der drohenden Insolvenz gerettet. Die Menschen folgten seinem hochintelligenten, autoritären und mikro-managenden Stil gern, denn sie sahen Schritt für Schritt den schnellen Erfolg. Selbst die Betriebsräte feierten ihn. Nur anderthalb Jahre, und das Unternehmen stand wieder auf soliden Beinen und wuchs; der Aufsichtsrat verlängerte begeistert seinen Vertrag. Er machte weiter wie bisher ... Doch jetzt wollten die Menschen wieder selbst gestalten, sich entwickeln, Zuversicht erleben statt kleinlicher Sparattitüden. Sie entzogen ihm die Loyalität. Er fragte sich, „woher plötzlich dieser Widerstand?“ und erhöhte Druck und Kontrolle, – denn das war es, was er konnte.

Dieser CEO scheitert an seiner eigenen Größe: Wer den Aufbau kann, ist nicht die richtige Person für die Etablierung. Wer die Etablierung kann, ist nicht die richtige Person für Innovation. Wer Innovation kann, ist nicht die richtige Person für knappe Ressourcen. Wer sparen kann, ist nicht die richtige Person für große Investitionen. Vorstandsjobs sind nicht für die Ewigkeit in einem Unternehmen gemacht.

Erkennen Sie den Zeitpunkt, wenn Sie nicht mehr die richtige Person am richtigen Platz sind.

    » Scheitern droht, wenn kein Topliga-
       Kontextbewusstsein da ist.


Der CEO hat entschieden, zu Beginn des Topmanagement-Meetings mit 80 leitenden Führungspersonen ausführlich über die Erfolge des abgelaufenen Jahres und die Zukunftspläne zu berichten. Exzellent vorbereitet, klappt das live sehr gut. Nach seinem Vortrag kommen zwei Comedians auf die Bühne und man stellt zu dritt auf unterhaltsame Weise einige Erfolgsgeschichten dar – es darf gelacht werden. Einige Zeit darauf spricht ihn der mit seinem CFO befreundeter Hauptinvestor an, das Topmanagement-Meeting neulich sei ja leider nicht so toll verlaufen, was denn da los gewesen sei?

Verärgert greift er das Thema mit seinen Vorstandskollegen auf und erfährt – nichts. Doch er spürt weniger Loyalität. – Warum?

Natürlich hätte er mit seinen Kollegen gemeinsam auf der Bühne stehen, den Erfolg mit allen teilen sollen. Und mit den Comedians fiel der CEO aus seiner Rolle. Es fehlte das Kontextbewusstsein.
Der Kontext ist: 1. Jeder Erfolg ist ein WIR-Erfolg. 2. Wer zur Topliga gehört, gibt mit jeder Geste, mit jedem Wort Orientierung. Erfolge „lustig“ darzustellen ist eine Banalisierung, der die Höchstleistungen der Mitarbeitenden herabsetzt.


Erkennen Sie, welche Rolle Sie als Topmanagerin, als Topmanager haben. Sie geben Orientierung. Sie denken, entscheiden, handeln im Kontext des WIR-Erfolgs.

Wir sind an Ihrer Seite, Ihre Dorothea Assig und Dorothee Echter

1 Fromm, Thomas / Kunkel, Christina: „Wenn es kracht, dann richtig“, Süddeutsche Zeitung, 30.06.2023, S. 13
2 Ebenda

Dorothea Assig
Herausragende Karrieren
Jagdstraße 3
80639 München
T. +49 173 273 41 35
Dorothee Echter
Topmanagement.Wissen.Weltweit
Andréestraße 2
80634 München
T. +49 172 272 03 21